Noch zu wenig Menschen haben sich bisher gegen das Corona-Virus impfen lassen. Die Impfmüdigkeit bereitet aufgrund der derzeitigen vierten Welle Sorge und wirkt sich auch auf bestimmte Risikogruppen besonders nachteilig aus. So weisen Wissenschaftler der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie darauf hin, dass die zunehmend hohe Infektionszahl für Menschen mit Herzerkrankungen besonders gefährlich werden kann.
Demnach erklären sie, dass Herzkreislauferkrankte, die sich das Covid-19-Virus einfangen, ein zwei- bis dreifach höheres Risiko haben, dass die Corona-Erkrankung einen schweren Verlauf zeigt oder sogar tödlich endet. Für Betroffene einer Herzkreislauferkrankung, die bereits stationär behandelt werden, kann sich das vorzeitige Sterberisiko sogar um das 11-Fache erhöhen.
Trotz einer Impfung ist eine Covid-19-Infektion möglich, doch Betroffene einer Herzkreislauferkrankung profitieren offensichtlich nicht unbedingt von dem durch die Impfung herbeigeführten Schutz vor einem schlimmen Krankheitsverlauf.
Denn es konnte nachgewiesen werden, dass beispielsweise Herzinsuffizienz-Betroffene trotz Impfung ein um das maximal Fünffache erhöhtes Risiko haben, aufgrund von Covid-19 im Krankenhaus betreut zu werden im Vergleich zu herzgesunden, geimpften Patienten.
Grundsätzlich ist laut Aussagen der Mediziner davon auszugehen, dass eine Impfung bei Herzkreislauferkrankten etwas ineffektiver ist als bei Herzgesunden. Nicht zuletzt deshalb appellieren sie an die Bevölkerung und an die politisch Verantwortlichen, alles daranzusetzen, dass sich die Impfquote zum Schutz aller Menschen kurzfristig erhöht.
Böhm, M.
Kardiologen beunruhigt durch niedrige Impfquote – Herzerkrankte sind besonders gefährdet
idw-Informationsdienst Wissenschaft
7/2021